Der Schweiss stand mir auf der Stirn, als ich aus dem Flugzeug stieg. Delhi kratzte im Hals. Ganz allein in einer Riesenstadt. Mitten in der Nacht. Da stand «Mrs. Hug» auf einem Schild – ich fühlte mich gerettet. Der indische Taxifahrer war sofort mein Freund. Ich ehrte ihn mit einem Selfie. Schliesslich war er mitten in der Nacht aufgestanden, um mich ins Hotel zu bringen. Das fand er auch und verlangte ein ordentliches Trinkgeld. Der Hotelier identifizierte ihn anhand des Selfies und gab mir das viel zu üppige Trinkgeld zurück, das Taxi war vom Hotel bezahlt und der Taxichauffeur wurde verwarnt.
Mein Hals kratzte. Ich fragte mich, wie in diesem Milieu Menschen leben können. Vor allem kleine Kinder und alte Menschen müssen unwahrscheinlich leiden unter der massiven Luftverschmutzung. Verkehr und Abgase sind so immens, dass die gnaze Stadt unter einer Dunstglocke steckt. Dabei ist genügend Energie für Industrie, Verkehr und Haushalt vorhanden, die immerwährend scheinende Sonne. Eva holte mich ab und wir nahmen ein TukTuk, ein offenes dreirädriges Gefährt mit Hupe. Doch damit wird nicht gehupt, die Hupe dient zum Reden. Die Kommunikation auf der Strasse ist so laut, dass jeder hupt, der rechts überholt, der links überholt, überholt wird, überholen möchte, nach links abbiegt, nach rechts abbiegt oder geradeaus fährt. Damit das alle hören.
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Wir fuhren mit Zug und Bus zwei Wochen durch Rhajastan, dann trennten sich unsere Wege. In den folgenden zwei Wochen besuchte ich Unternehmen in verschiedenen Bundesländern. Meine Liste war beinahe abgehakt, noch ein einziges Textilunternehmen im mittleren Bundesland Madha Pradesh stand auf meiner Liste. Dort fand ich was ich suchte.