Der kurze Weg

Der kurze Weg

Von der Idee bis zum Produkt ist der Weg lang – in der Regel. Aber es gibt auch Abkürzungen. Ich entwerfe meine Muster oft aus ganz schnellen Skizzen mit der linken Hand – als Rechtshänderin. Nicht Original-Rechtshänderin, nur anerzogen.
Wie so viele musste ich in der Schule lernen, das „gute Händchen“ zum Schreiben zu benutzen. Das Gute! Dabei war das „ungute“ mir soviel näher.
Das alles hatte ich vergessen, bis ich auf einer Baustelle gezwungen war, mit der linken Hand zu verputzen – das ging viel zu „gut“. Erstaunt sah ich, wie andere mühsam die linke Hand trainieren mussten, um damit arbeiten zu können. Heute kann ich links und rechts schreiben – und zeichnen. Mit Links entwerfe ich ohne einen Anspruch an Richtig und Falsch, mit Rechts schreibe ich, wenn’s schnell gehen muss.
Die Zeichnungen bearbeite ich mit Rechts weiter. Manche eignen sich für Stoffmuster, den Rapport probiere ich mit verschiedenen Drucktechniken aus. Im Beispiel unten habe ich eine Zeichnung zu einer Druckschablone umgesetzt, die ich in Reservetechnik auf das T-Shirt gebracht habe, das ich anschliessend in Indigo gefärbt habe. Der handwerkliche Weg mit Schablone und Farbbad ist sehr effizient und lässt viel Unschärfe zu. Das macht das Produkt lebendig und interessant.

Nicht immer ist der Weg von der Idee zum Produkt so kurz.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert